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Die dunklen Kräfte rühren sichDie Kunde davon, dass etwas für die Arbeitsfrieder getan werden müsste, lief schneller durch die Fabriken als es die Wankelmütigen und wie man leider sagen muss die Erfahrungsreichen erwartet hatten. In einem größeren Eisengießerei-Betriebe traten in der Pause die Belegschaften zusammen und besprachen den Fall. Was werden unsere Organisationen dazu tun, hieß es. Und ein Gewerkschaftsbeamter, der von den Verhandlungen wusste, erstattete den Bericht, und dass die Gewerkschaften die Siedlungsfrage überhaupt zu einer politischen Frage aufrollen werden. Es muss Dampf dahinter gemacht werden, meinten einige. Wir müssen endlich anfangen damit aufzuräumen. Wir wollen bessere Wohnungen, wie das Vieh sind wir in unsere Löcher eingepfercht. Diese Siedler haben das richtig erfasst. Jetzt kommen die Beamten und wollen uns das wegnehmen. Die Polizeigarden möchten sie unterbringen, man weiß, wo das hin soll. Und eine Entschließung wurde angenommen, die zur Unterstützung der Arbeitsfrieder die Verbände mit allen Mitteln und ungesäumt aufforderte. Damit wir nicht wieder zu spät kommen, wenn die Kollegen schon auf der Straße liegen, wurde gesagt. Und als sie wieder bei den Feuern standen, war es jedem klar, dass die Arbeitsfrieder einen richtigen Weg gegangen waren. Natürlich, dachte mancher, so muss man eine Sache anfangen. Sich selbständig und kräftig machen, dann kann man besser kämpfen und dem Unternehmertum die Zähne zeigen. Nur Rückhalt muss man haben, dass man es auch aushalten kann. Die Gewerkschaftsbeamten waren auf einmal dabei die eifrigsten, sie witterten den neuen Agitationsstoff. Sie verschwiegen wohlweislich, dass sie selbst die Verhandlungen, vielleicht nur aus der Schwerfälligkeit ihrer Organisation, vielleicht weil wichtigere allgemeine politische und wirtschaftliche Fragen zu erörtern gewesen waren, so lange hinausgezogen hatten, dass es fast schon zu spät war. Es erschien allen als ein sofort zu verwirklichendes Ziel, auch für die Besserung der Wohnungsbedingungen zu kämpfen und die Siedlungsfrage von Seiten der organisierten Arbeiterschaft in die Hand zu nehmen und selbständig zu lösen. Man muss zugeben, dass bisher die Siedler unter den Kollegen nicht gerade leichten Stand gehabt hatten. Ein Teil hielt sie für Abtrünnige oder auf dem besten Wege dazu es zu werden. Man hat leicht den Eindruck, das sind Leute, die was Besseres wollen, in dem Sinne: sie gehören nicht mehr alle zueinander — eine besondere Masse für sich. Zum Teil war auch in der Siedlung viel Schwarmgeisterei, anarchistische Duselei und Querköpfigkeit. Manchem leuchtete dabei so ein spießbürgerlicher Gedanke durch wie den Leuten die Vereine gründeten gegen das Trinken, Vegetarier, Stemmathleten und sonstiges Zeug. Einer war sogar mal unter ihnen, der wollte sich nur von Körnern nähren — er sah auch danach aus. Das alles spukte in den Köpfen, und der Arbeiter hat eben wenig Zeit, sich richtig alles durchzudenken und zu überlegen. Was sie heute von Arbeitsfriede gehört hatten, das sah alles ganz anders aus. Damit ließ sich was anfangen. Sie bekamen ordentlich selber Lust, noch mal so etwas anzufangen. Und manch einer kam nach Hause und empfand jetzt das Elend doppelt schwer. Die Frau hockt in der engen Küche, vier Kinder drum herum, auf der Erde, auf und unterm Tisch, im Kohlenkasten und er muss aufpassen, dass er nicht so einen Menschenwurm zertritt. Denn daneben ist zwar noch eine Stube, da steht aber der Schrank, die beiden großen Bettstellen und zwei Kinderbetten, wer soll sich darin noch aufhalten. — Da sagt einer: Weißt Du Alte, wir werden uns draußen auch so einem Bauverein anschließen. Du bist wohl ganz verrückt, was? Na, warum denn, draußen ist mehr Platz, die Kinder können sich bewegen, und einen kleinen Garten haben wir auch dabei. Na und arbeiten, da willst Du wohl nichts mehr von wissen? Quatsch, die andern arbeiten doch auch, und schließlich auf die halbe Stunde Fahrt kommt’s nicht an, so lange brauche ich jetzt auch. Lass Dir nur nichts wieder in den Kopf setzen — die |
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